Es ist schon zur tradition geworden, dass die Stadt Leipzig gemeinsam mit der israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig alle zwei Jahre die Jüdische Woche feiert – in diesem Jahr bereits zum 14. Mal.
Vom 27. Juni bis 04. Juli können die Besucher in über 120 Veranstaltung wieder die Vielfalt jüdischer Kunst und Kultur digital und analog erleben. Am Programm beteiligt sind mehr als 60 institutionen und Vereine.
Die Jüdische Woche ist in diesem Jahr dem bundesweiten Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland gewidmet. „Wir freuen uns sehr über diese Veranstaltung“, würdigt Andrei Kovacs, der leitende Geschäftsführer des Vereins „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ e. V., den Beitrag aus Leipzig als „Bereicherung des Festjahres“. Ziel ist es, die Bedeutung der jüdischen Kultur und Geschichte für Deutschland und europa wachzuhalten, auf ihr 1700-jähriges Bestehen hinzuweisen sowie Weltoffenheit, toleranz und ein nachhaltiges friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen zu demonstrieren.
Feierlich eröffnet wird die 14. Jüdische Woche am 27. Juni um 15 Uhr durch den Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung auf dem Augustusplatz. Persönliche Grußworte sprechen der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, der Vize-Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Abraham Lehrer, und der Vorstandsvorsitzende der israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, Küf Kaufmann. Die eröffnung wird live gestreamt und findet erstmalig im öffentlichen Raum statt. Sie erfüllt damit die idee des Festjahres: jüdisches Leben sicht- bar und erlebbar zu machen.
Das musikalische Programm der eröffnung wird die 1700-jährige jüdische Geschichte aus unter- schiedlichen musikalischen epochen widerspiegeln. Als musikalische Gäste begrüßen wir den Chor der Oper Leipzig mit einer Präsentation von „Va, pensiero“ aus Verdis „Nabucco“, das ensemble Simkhat Hanefesh, das jiddische Lieder und jiddische Musik aus Renaissance und Barock zum Klingen bringt, und die Klezmerband Ginzburg Dynastie, die die Klezmertradition seit sechs Generationen vom Vater zum Sohn weitergibt.
Das Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus ist wieder Mittelpunkt zahlreicher Begegnungen, Ausstellungen, Konzerte und Vorträge und zeigt, dass die jüdische Gemeinde zu Leipzig auch gegenwärtig präsent und voller Leben ist.
Am 28. Juni um 20 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher dort ein Konzert der Klezmerband „Ginzburg Dynastie – Jiddish Swing Orchestra“.
Aber auch die Gemeindemitgliederinnen und -mitglieder selbst zeigen, welche musikalischen talente in ihnen stecken. Am 4. Juli, 15 Uhr, heißt das Programm „Von Jiddisch bis Klassisch“. Spannende Vorträge wie „Jüdische Feste – Rund um das Jüdische Jahr“ am 28. Juni um 18 Uhr und „Gabriele tergit: effingers – eine jüdische Familienchronik über vier Generationen“ am 1. Juli, 20 Uhr, laden im Zentrum jüdischer Kultur zum eintauchen in jüdisches Leben, jüdische Feste und jüdische Geschichte ein. tanz-Begeisterte können sich bei dem Workshop „israelische Volkstänze für Jedermann“ am 27. Juni, 17 Uhr, im Saal des Ariowitsch-Hauses aus- probieren. „tänzerische Bilder: Von nachdenklich bis Hoffnungsvoll“ zeigen am 1. Juli, 18 Uhr, ebenfalls im Saal die tanzschülerinnen und -schüler der Musikschule Johann-Sebastian Bach.
Bereits am 21. Juni, 18 Uhr, stellt das 2019-2020 durchgeführte Projekt „Rap Against Hate!“ seine Projektergebnisse in Form von Graffiti, Fotografie und Rap im Salon des Begegnungszentrums vor, die mit über 250 Schülerinnen und Schüler entstanden sind und sich mit den themen Antisemitismus, Rassismus und Sexismus auseinandersetzen. im Saal wird am 23. Juni, 19 Uhr, die Ausstellung „Der Alte israelitische Friedhof zu Leipzig“ der Ephraim-Carlebach-Stiftung eröffnet und am 24. Juni, 18 Uhr, im Archiv Massiv in der Leipziger Baumwollspinnerei die Ausstellung der Leipziger Malerin und Grafikerin Madeleine Heublein „Uferlos“, die mit ihren Werken auf Veränderungen im gesellschaftlichen Miteinander reagiert.
Beim fulminanten Abschlusskonzert am 4. Juli, 18 Uhr, im Gewandhaus zu Leipzig stehen Synagogenkompositionen von Louis Lewandowski sowie vom Leipziger Kantor Samuel Lampel u.a. auf dem Programm, inspiriert vom einzigartigen Repertoire des Leipziger Synagogalchores, der seit vielen Jahrzehnten die Vielfalt jüdischer Musik in Leipzig und darüber hinaus präsentiert. Da Chorgesang derzeit nicht möglich ist, übernimmt in diesem Jahr das Calmus ensemble zusammen mit einer kleinen Gruppe von Solistinnen und Solisten und dem Kammerorchester musica juventa diese Aufgabe.
Das gesamte Programm, das in diesem Jahr Corona-bedingt unter Vorbehalt geplant ist, finden Sie auf der Website der Jüdischen Woche. Viele Veranstaltungen werden als online-Formate angeboten. ein aktueller Blick auf die internetseite der Jüdischen Woche wird empfohlen. Dort sind alle Änderungen tagesaktuell zu finden.
Programmheft hier
Weiter informationen: www.leipzig.de/juedischewoche, www.facebook.de/juedische- wocheinleipzig und www.instagram. com/juedischewocheleipzig
Anja Lippe Veranstaltungskoordinatorin
Ariowitsch-Haus e. V. Projektkoordinatorin Jüdische Woche Leipzig